Die Geschichte der Prätorianer

Die Prätorianergarde ist zu einem Synonym für Streitkräfte geworden, die zur Stützung eines skrupellosen Regimes benutzt werden. Zweifellos erfüllte sie diese Rolle im Römischen Reich. Als wichtigste Truppe in Rom war sie das Instrument des Kaisers, um Verschwörungen und Rebellionen zu hemmen und Unruhen niederzuschlagen. Ihre Angehörigen waren der Kern der kaiserlichen Macht, konnten jedoch bisweilen seine tödlichsten Feinde werden.

Die Prätorianer, behaglich und relativ sicher in ihren Quartieren in Rom untergebracht, genossen kürzere Dienstzeiten und besseren Sold als alle anderen Einheiten im Reich, hatten häufig kaum eine anstrengendere Aufgabe als Wachdienst am Palast, und somit wurden sie von allen Legionären beneidet, die an die Grenzen abkommandiert waren. Insgesamt scheint dies eine wenig überzeugende Empfehlung für eine Elitestreitkraft zu sein, doch wenn die Garde ins Feld zog, war sie offensichtlich angemessen ausgebildet und befehligt, um sich im Kampf zu bewähren. Als die Kaiser im 1. und im 2. Jahrhundert häufig persönlich die Feldzüge leiteten und die Garde mitnahmen, erwies sie sich tatsächlich als leistungsfähig und loyal.